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Bei dem Titel eines Steueranwalts oder Steuerfachanwalts ("Fachanwalt für Steuerrecht") handelt es sich um eine Fachanwaltsbezeichnung des deutschen Berufsrechts der Rechtsanwälte. Der Steueranwalt hat eine juristische Ausbildung erfahren und ist als Angehöriger der steuerberatenden Berufe zur unbeschränkten Hilfeleistung in Steuersachen befugt (§ 3 Nr. 1 Steuerberatungsgesetz).

Häufig publizieren Steueranwälte zu solchen Themen, zu denen sie sich in der Vergangenheit ein spezifisches Fachwissen angeeignet haben. Aufsätze in der gängigen Fachliteratur oder Analysen zu Gerichtsentscheidungen auf einschlägigen Websites geben verlässliche Hinweise auf Kenntnisse und Befähigungen des Steueranwalts.

In § 9 der Fachanwaltsordnung (FAO) sind die Fachgebiete umschrieben, bezüglich derer der Steueranwalt besondere Kenntnisse nachzuweisen hat.

Zum Erwerb des Titels eines Steueranwalt ("Fachanwalt für Steuerrecht") gehört der Nachweis besonderer praktischer Erfahrungen. Die Fachanwaltsordnung (FAO) fordert den Nachweis von 50 bearbeiteten praktischen Fällen aus dem Steuerrecht.

Alle Steueranwälte haben ein rechtswissenschaftliches Studium absolviert, Steuerberater hingegen verfügen zumeist über keine klassische juristische Ausbildung. Beide sind uneingeschränkt zur Steuerberatung befugt, der Steueranwalt jedoch darf zusätzlich auch rechtlich umfassend beraten, was dem Steuerberater verwehrt ist.

Häufig orientieren sich Steueranwälte an den Vorschriften der Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV), wenn die klassischen steuerberatenden Tätigkeiten (Erstellen von Lohn- und Finanzbuchhaltung sowie Fertigung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen) zu honorieren sind. Nach § 35 des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG) gelten die Vorschriften der StBGebV entsprechend.

In Deutschland sind derzeit 4.463 Anwälte zugelassen, die berechtigt sind, gleichzeitig den Titel Fachanwalt für Steuerrecht zu führen (Stand April 2010). Demnach sind weniger als 3 Prozent der Rechtsanwälte zugleich Steuerfachanwälte.